Route des Grandes Alpes
Original:
http://supertwin850.de/forum/index.php?thread/2747-route-des-grandes-alpes/&postID=32991
Mopped: SV 650 S, August 2018
Route des Grandes Alpes
So, ich war mal wieder
unterwegs.
Dieses Mal
nicht alleine, sondern mit einem Freund, Attila, auf ner Gladius.
Wir sind früher viel zusammen gefahren aber leider in
den letzten 2 oder 3 Jahren nicht wegen Familie, Job etc. Von den anderen
potentiellen Mitfahrern hatte keiner Zeit, Familienurlaub, Arbeit…..egal.
Wir wollten die Route des
Grandes Alpes fahren, also die Alpenroute, die vom Genfer See nach Menton ans
Meer runter geht.
Ich
bin letztes Jahr schon einen Teil davon gefahren
und war begeistert.
Anreise:
Nach etwas hin- und her wegen der Anreise haben wir
uns schließlich auf den Hänger geeinigt, wir hatten leider insgesamt nur 5 Tage
zur Verfügung.
Mein
ursprüglicher Plan wäre gewesen von hier aus sehr flott über Landstraße zum
Bodensee zu fahren, dann ne Schweizer Vignette zu kaufen und die Schweiz auf der
Autobahn zu durchqueren.
Leider wollte Attila das nicht, hatte Schiss wegen aus
Versehen zu schnell fahren in der Schweiz.
Als Alternative ist uns dann der Vereinsanhänger
eingefallen, wie das nun mal so ist in nem Verein, war der Anhänger nicht gerade
in bestem Zustand, zumindest nicht so daß ich mit ihm durch die Schweiz hätte
fahren wollen.
Also hab
ich die Woche vor Abfahrt damit verbracht auf die Schnelle ne neue Beleuchtung
zu kaufen (vor Ort, zum schicken lassen war keine Zeit mehr) und dran zu bauen,
dann noch dies und das….meine Mädels haben sich sehr gefreut daß der Papa
ständig unterwegs war und geschraubt hat, dem Stundenkonto in der Arbeit hat‘s
auch nicht gut getan…
Mittwoch dann Anprobe, die SV rein, die Gladius
irgendwie dazu, nach ein paarmal probieren und messen haben wir sie dann mit dem
Hintern nach vorne reingestellt.
Donnerstag ist der Hänger
fertig, Freitag verlade ich die SV und mach sie richtig fest,
fahre dann zum Attila (ca. 30
km)und wir verladen die Gladius und machen sie fest.
Dann basteln wir noch einen Karabinerhaken ans Auto
für das Abreißseil der Bremse, das darf man in der Schweiz nicht einfach über
die AHK werfen, könnte sonst teuer werden.
Heim, Zeug packen, die ganzen
Klamotten ins Auto…
Samstag um 5 aufgestanden, gefrühstückt, ab zu Attila.
Um kurz nach 6 sind wir
losgefahren, Bundesstraße, Autobahnzubringer. Betonplatten, das Gespann
schaukelt und rüttelt bei > 60 km/h, A 94 ähnlich, das kann ja toll werden.
Zum Glück geht’s später besser, wir kommen rel. gut
voran mit Tacho 95 – 98 und sind nach 3,5 h kurz vorm Bodensee.
Vollgetankt, Vignetten (auch der Hänger braucht eine
für die Schweiz) und Kippen gekauft, ab zum Schachterlwirt und im Drive-In ein
Frühstück geordert, weiter.
Etwas Autobahn in Österreich, da funktioniert
zumindest das Mobilfunknetz und ich kann die Offlinekarten von googlemaps
aktualisieren, das hatte ich daheim noch vergessen.
Etwas Landstraße, dann die Grenze, die wir ohne
Probleme passieren, und ab auf die Autobahn.
Hier natürlich peinlich darauf geachtet nach der Bibel
zu fahren, zu schnell kann sehr teuer werden. Also mit Tempomat 83 dahinrollen
lassen.
Von der Landschaft sieht man bis Bern nicht viel, rund
um Zürich gab’s Stau weil gebaut wird, langsam weiter rollen bis ca. Montreux
und von da ab an den See und am See entlang.
Natürlich nur kleine, kaputte Straßen, viel Verkehr,
man kommt nicht vorwärts, ein Kaff nach dem anderen bis Thonon-les-bains.
Bei Regen ist das auch nicht ganz so schön anzusehen.
In den Käffern in Frankreich
gibt’s jew. mindestens einen „Col du rallenteur“ (also einen Speedbumperpass);
In wirklich jedem Kaff gibt’s in der Mitte ne Tempo 30 Zone mit zig
Zebrastreifen und dazu entsprechend zig Speedbumpern.
Das hat mich später auf dem Mopped noch mehr genervt.
Dann endlich raus aus Thonon,
D902 Richtung Col des Gets: Ein Traum. Kurvig, griffig, leer….und wir waren
immer noch mit der Dose und dem Hänger unterwegs.
Zwischendurch noch im
Supermarkt Müsliriegel gekauft.
Ich hatte im Vorfeld in Saint
Jean d’Aulps ein Quartier besorgt, mit genügend Abstellplatz außenrum und hatte
auch vorher gefragt ob wir Auto und Hänger dort stehen lassen können, geht
natürlich.
Die Betreiber
sind aus England und so verläuft die Kommunikation zum Glück auf englisch, auf
französisch hätt ich die Sache mit dem Auto nicht fragen können.
Das Haus ist lovely, das Zimmer sauber und das
Abendessen ein Traum, 3 Gänge, dazu 2 Flaschen Wein….
Ab ins Bett.
Motorrad, Tag 1:
Zur Erinnerung, die Route
verläuft folgendermaßen:
Thonon les Bains
Col des Gets
Col de la Colombière
Col des Aravis
Col des Saisies
Cormet de Roselend
Col de l’Iseran
Col du Télégraphe
Col du Galibier
Col du Lautaret
Col d’Izoard
Col de Vars
Col de la Cayolle
Col de Valberg
Col de la Couillole
Col Saint-Martin
Col de Turini
Col de Castillion
Menton
Ziel am heutigen Tag war es
bis min. hinter den Cayolle zu kommen, eher noch weiter. Zwischen Cayolle und
Valberg hab ich letztes Jahr in nem kleinen Hotel übernachtet, evtl. wär das ja
was….
Wir frühstücken um 7.30 und sind eine Stunde später
auf dem Bock und unterwegs.
Beim Losfahren hat es ca. 10°C, also keine Sommerjacke
anziehen und nen Pulli unter die Allwetterjacke, könnte kalt werden auf den
Pässen.
Der Rest vom Col des Gets ist eher unspektakulär bzw.
was zum Reifen anwärmen, dann runter und auf den Colombière.
Dort findet leider ein Radrennen statt so daß wir
immer wieder anhalten müssen, die Radler kommen zum Glück im Gegenverkehr.
Manchmal die begleitenden Motorräder und Polizeiautos auf, natürlich auf unserer
Spur…MERDE!
Wenn das so weiter geht kommen wir heute
garnirgendsmehr an….
Col des Aravis, bis oben Verkehr und Jubel, Trubel,
runter zu kann mans auch mal stellenweise laufenlassen, also, das erste Mal:
GAAAS!
Col des Saisies…in Flumet kann ich nicht auf die
angepeilte D 218 B Fahren weil Durchfahrt gesperrt, also irgendwie außenrum. Ich
bin dann auf der D 1212 Richtung Tal gelandet.
Fehler bemerkt, dann aber nach Kartenstudium
beschlossen in Flons auf die D 71 A abzubiegen, die geht auch aus den Paß rauf.
Und wie….kurvig, guter Belag, leer, also: GAAAS!
Vom Paß nach unten kann man’s auch laufenlassen.
Den Cormet de Roselend hab ich
noch als recht flott in Erinnerung, mit schöner Landschaft außenrum.
TANKE
Weiter Richtung Val d’Isere
und Col d’Iseran, die Strecke ist nicht allzu anspruchsvoll, der Belag gut, ich
lass es laufen. Zumindest bis ich auf den Polizei-Pickup auflaufe der mit Tempo
77 da rauf zuckelt (erlaubt sind 80).
Also hinten dran gehängt und die schöne Gegend
angeschaut. Die Polizei ist zum Glück irgendwann abgebogen und wir sind am
Stausee für ein paar Bilder stehen geblieben.
Oben dann rel. wenig Paßbesucher.
Runter laufen gelassen.
Runter ins Tal, Lanslebourg,
Saint-Michel de Maurienne, dann links Richtung Galibier.
Erst kommt der Col du
Télégraphe, da ist schon wieder mehr Verkehr, auch viele Geländewagen….sollte
vielleicht in Valloire wieder das Expeditionstreffen sein das letztes Jahr schon
so genervt hat?
Natürlich.
Wir quetschen
uns durch das zugeparkte Dorf, kostet alles wertvolle Zeit.
Ich laß mal den Attila vorne
fahren aber man merkt deutlich daß er nicht in Form ist…
Auf dem Galibier recht viel
los, man kann kaum stehen bleiben um ein Photo zu machen.
Runter, man kommt dann auf dem
Col du Lautaret raus, von da geht’s über ne gut ausgebaute Straße nach Briacon.
Kurz vor Briancon ist dann
auch eine Radarkontrolle angekündigt und tatsächlich steht rechts fest montiert
ein Blitzomat mit Blickrichtung Briancon an unserer Straßenseite.
Aber nachdem wir immer brav fahren ist das kein
Problem. ;-)
Briancon wäre durchaus einen Zwischenstop mit
Übernachtung wert, schöne Stadt, leider müssen wir weiter, Attila schimpft mich
einen Sklaventreiber.
Richtung Col d’Izoard verfranzen wir uns etwas was bei
der Hitze keinen Spaß macht, mittlerweile hat es sicher > 25°C.
Wir finden endlich den richtigen Weg und ich laß es
den Izoard rauf krachen.
Leider packt der Betreiber des Süßigkeitenstandes auf
dem Paß gerade ein, wir sind recht spät dran.
Die Landschaft ist grandios, die Straße auch, knapp
zweispurig, griffig, leer, man kann’s richtig laufenlassen.
Runter, Col de Vars: Was zum
richtig angaaasen, zweispurig, griffig, leer, also: GAAAS!
Landschaft? Hab ich nicht gesehen…
Raus kommen wir in Jausiers,
da wo die Strecke zur Bonette abzweigt.
Dort leuchtet uns ein fröhlich blinkendes Schild
entgegen: Route de Bonette Tempo 50. Das kann ja morgen heiter werden…
So, es ist mittlerweile recht
spät, Hotelsuche.
Das
Schlauphon findet in der direkten Umgebung nix brauch- oder bezahlbares, außer
einem 200 m von dort wo wir sitzen.
Aber da ist keiner da und ans Tel. geht auch keiner.
An der Tanke im Ort, die mich
letztes Jahr schon gerettet hat, gibt’s auch ein Hotel, leider schon alles voll.
Nebenan wäre vielleicht noch Platz meint die Wirtin,
Attila will aber weiter nach Barcelonnette, dort gab’s was lt. Schlauphon.
Ab dorthin, das Hotel ist in den Gassen der Altstadt
versteckt, es dauert bis wir es gefunden haben und auch einen Weg den wir dahin
fahren dürfen.
Es war
ein Fehler das Zimmer nicht gleich zu buchen, wir wollten dem Wirt die Gebühren
an booking.com erlassen, als wir fragen gibt’s das immer noch im Netz
ausgepriesene Zimmer plötzlich nicht mehr sondern nur noch das große für 94 Euro
anstatt 69 für das kleine.
GRRR!
Als wir Anstalten machen
weiter zu fahren kostet es plötzlich nur noch 80 Euro, geht doch!
Wie immer liegen die Motorradfahrerzimmer in Hotels
ohne Lift im obersten Stockwerk, das Zimmer ist wirklich recht groß, hat 5
Betten, gerade recht mit Moppedklamotten.
Absatteln, Moppeds in die
Garage, nach Geruchsprobe umziehen und ab in die Gassen was zum Futtern suchen,
es ist mittlerweile 20.30 vorbei.
Wir bleiben aus Preisgründen
bei der gut besuchten Pizzeria, jeder ne Pizza, ein kleines Bier zur Vorspeise,
ein halber Liter Wein zusammen danach, viel Wasser, 40 Euros.
Ab ins Bett.
Tagesempfehlung: Izoard.
462 km.
Motorrad, Tag 2:
Gut geschalfen, hübsch
gemacht, ab zum Frühstück um 7.30.
Für 8,50 pro Nase gibts anständigen Kaffee aus dem
Vollautomaten, Weißbrot, Croissants, Toast, Marmelade, Joghurt, Müsli,
Emmentaler, Eier zum selbst kochen (man sollte beachten daß das Becken nur auf
70° eingestellt ist, da wird kein Ei in 5 min halbwegs fest und so gab’s
Flüssigei). Für französische Verhältnisse ganz anständig.
Angezogen, eingepackt,
bezahlt, Zeug aufs Mopped und gegen 8.30 los.
Aus der Stadt raus keine Tanke, naja, wird sich schon
was finden.
Ab auf den
Col de la Cayolle, den bin ich letztes Jahr schon nach dem Frühstück gefahren,
aber in Richtung Norden.
Schöner Paß, leider auch ne Buckelpiste, zumindest da
wo er noch nicht frisch geteert ist. Es geht ein- bis zweispurig ein Tal an
einem Fluß rauf, schöne Landschaft. Die Schilder mit der Steinschlagwarnung
sollte man unbedingt ernst nehmen, es liegen immer wieder auch größere Brocken
auf der Straße.
Zwischendrin steht irgendwo ein Gemeindemitarbeiter und kehrt die Steine aus,
brav.
Was nervt ist daß
man zeitweise gegen die noch tief stehende Sonne fahren muß und nix sieht.
Runter geht’s etwas flüssiger.
Weiter Richtung Guillaumes.
Zwischendurch ist die Straße frisch geteert, Tempo 50
angeschrieben, „Absence des marquages“ oder so ähnlich, als ob man Markierungen
zum schnell fahren bräuchte…GAAAS!
Der neue Belag ist supergriffig, als ich zum Testen
mal kurz den Fuß runter halte bleibe ich fast stehen.
In Guillaumes fahren wir an
der Abzweigung zur D 29 vorbei die über Péone auf den Col de Valberg führt und
nehmen stattdessen die D 28 was wohl der offiziellen Route des Grandes Alpes
entspricht, kein Fehler, hier kann man’s laufenlassen, also: GAAAS!
Die Paßhöhe besteht aus
Hotelburgen und dem ganzen touristischen Drumherum, natürlich keine Tanke in
Sicht.
Das Schlauphon
findet eine 4 km den Berg runter in Beuil, in der richtigen Fahrtrichtung, also
dann dahin.
Die Tanke
besteht, wie so oft in .fr, aus einer Zapfsäule an der es Diesel und Super 95
gibt, mit Bezahlautomat, leider ist ne Dose vor uns am Tanken, dahinter steht
ein LKW der seinen großen Dieseltank erstmal voll machen möchte.
Strafe für frühe Aufstehen und Wegkommen aus
Barcelonnette….
Hinter der Tanke ist ein Restaurant mit Terrasse, wir trinken schnell einen
Kaffee und tanken dann.
Weiter über den Col de la Couillole, unspektakulär, laufenlassen, ab ins Tal
nach Saint-Sauveur-sur-Tinée, durchgefahren, weiter das Tal runter.
Ich bekomme den Hinweis daß ich links abbiegen soll
nur aus dem Augenwinkel mit und fahren natürlich an der Abzweigung vorbei die
uns weiter auf der Alpenroute geführt hätte, stattdessen fahre ich noch ein paar
km weiter runter und lande an der Bushaltestelle an der ich auch letztes Jahr
als südlichstem Punkt der Reise umgedreht habe.
Also zurück, Col Sait-Martin.
Richtig schön, gute Straße, schöne Landschaft, GAAAS!
Col de Turini, es geht in eher sanft geschwungenen
Kurven durch den Wald den Berg rauf, guter Belag, schön zu fahren, ich lass
Attila vorfahren, er macht das eher im Blümchenpflückermodus.
Die Passhöhe ist unspektakulär.
Attila ist bratfertig, nach etwas Wasser geht’s
weiter.
Die Strecke runter bis Moulinet hat‘s in sich: „Zone
des Gravillons“ oder so ähnlich + Tempo max 50.
Das Schild hatte ich vorher schon ein paarmal und mir
zusammengereimt daß es wohl auf Rollsplit hindeuten soll, bisher war das aber
kein Problem.
Dieses Mal
ist es ernst gemeint, ganz fieses, feines Zeug liegt auf der Straße, kaum
erkennbar, kurz hinter dem Schild schon ein Rutscher, na toll.
Also im Schrittempo runter.
Ach ja, auch ohne Dreck auf der Straße sieht sie nicht
vertrauenserweckend aus.
Ab Moulinet ist zum Glück alles soweit frei, die
Straße gut und sie verläuft schön bergab.
Hier bergauf wäre durchaus mal recht schön.
Sospel, jetzt ists
mittlerweile recht warm, alle Belüftungen an der Jacke sind offen, der Kragen
auch, ich mach auch den Reißverschluß vorne mal ein Stück auf.
Ich hätte ja die Sommerjacke (besteht fast nur aus
Netz) außen auf dem Packsack, bin aber zu faul abzusteigen und sie anzuziehen.
In Sospel nervt auch der
Verkehr etwas.
Weiter auf den Col de Castillon, da hab ich nur noch
in Erinnerung daß er sich verdammt lange bis Menton zieht.
Menton. Endpunkt der Route.
Mit Hirn hätten wir das Ortsschild als Trophäe
photographiert und wären dann gleich rechts Richtung Sainte-Agnès abgebogen aber
wir mußten ja ans Meer….
Also durch den dichten Verkehr bis an die Promenade
durchgekämpft, den Kaffe dort vergessen wir wegen Alles überfüllt oder die
bepackten Moppeds nicht im Blick.
Wir stellen uns auf einen Parkplatz in den Schatten
eines Baumes und machen Mittag, es ist mittlerweile nach 14 Uhr, Attila ist
platt.
Photos, Wasser,
Müsliriegel…
Von hier aus hätte ich eine Route bis Marie
ausgearbeitet gehabt, von dort kommt man nach Norden auf den Col de la Bonette.
In Anbetracht der Uhrzeit beschließen wir schweren
Herzens die Bonette bleiben zu lassen und stecken eine grobe Route Richtung
Beuil ab, da wo wir am Vormittag getankt hatten. Von dort ist es nicht weit auf
den Valberg, dort gäbe es viele Unterkünfte, wenns gut läuft dann kommen wir
noch bis vor den Cayolle.
Von da wo wir gerade stehen kommt man gleich auf die
Straße Richtung Sainte-Agnès. Nach einer Kurve ist die lärmende Stadt sofort
verschwunden und wir fahren die kleine Straße zick-zack den Berg rauf, 300 m vom
Strand entfernt könnte man auch in nem Dorf auf nem Paß sein.
Krasser
Szenenwechsel.
Bei Saint-Agnès liegt der Col St-Sébastiene près
Sainte-Agnès, dann geht’s weiter einspurig und mit schlechter Straße Richtung
Peille über den Col de la Madone de Gorbio.
Die Aussicht auf’s Meer ist spektakulär, wir halten
einmal für Photos an.
Die Straße ist schlecht und es liegen auch immer wieder große Steine auf der
Straße.
Weiter runter,
die D 53 bis La Grave de Peille, nochmal kurze Pause weil Attila platt ist. Er
packt bei den aktuellen Temperaturen die ganz kleinen Straßen nicht.
Also Strecke nochmal geändert.
D 53 ins Tal runter bis La
Condamine, dann weiter die D 15 bis Contes, dort links abgebogen auf die D 815 /
M 815 die sich natürlich klein und gemein den Berg rauf schlängelt. Wir
überqueren den Col de Châteauneuf de Contes und fahren dann via M19 / M20 ins
Tal nach La Roquette-sur-Var.
Dort bleiben wir an einem Brunnen stehen und lassen
uns von einer älteren Dame den Weg zur nächsten Tanke erklären.
Die liegt talaufwärts, da wo wir hin wollen.
Endlich eine große Straße!
Wir tanken, an der Tanke gibts auch Orangina, ich
kaufe eine Dose und fülle sie in meinen Mitfahrer, danach läuft er wie frisch
geschmiert (den gleichen Effekt hatte früher immer das Fährbier, wenn wir auf ne
Jugoinsel rüber gefahren sind).
Weiter die M 6202 / D 6202 das
Tal rauf.
Gut ausgebaute Straße, ich wundere mich nur wie die
Eingeborenen überholen, kommt da keine Gegenverkehr?
Irgendwann fällt der Groschen, die Straße hat sich
geteilt, die Gegenspur läuft auf einer anderen Trasse, wir haben 2 Spuren!
Und Tempo 90 sind erlaubt!
Die Straße windet sich den
Berg entlang, rel. eng für 2 Spuren und es wird auf Teufel komm raus überholt,
wir lassen uns auf der linken Spur mitziehen.
Wirklich krasse Straße, bei uns wäre die auf max. 60
beschränkt.
Es hat viel Verkehr aber der läuft und man kann gut
überholen.
Wir fahren bis Touet-sur-Var und biegen dann rechts
auf die D 28 in die Cianschlucht ab (Gorges du Cians).
Die Schlucht ist der Hammer!
Die Straße schlängelt sich am
Fluß entlang bergauf, bis zur ersten Ortschaft alles im 3. Gang: Kurve,
rausbeschleunigen, Drehzahl kurz vor dem Begrenzer, Gas zu, Kurve, Gas auf usw.
(Daß ich nicht rauf schalten mußte bedeutet glaube ich
daß ich zuwenig Leistung habe…)
GAAAAS!
Der Belag ist gut und griffig.
Die Gegend ist auch recht
schön.
Weiter oben
stellenweise enger, kurviger, dafür hat man dann Zeit die Landschaft anzusehen,
die Felsen sind weinrot und die Sache sieht unheimlich toll aus.
Oben noch 3 Kehren und dann stehen wir vor der Tanke
an der wir am Morgen getankt haben.
Tagesempfehlung! Da braucht’s
keine Bonette! (Höchstens für den Schwanzverlängerungspunkt, aber den habe
zumindest ich schon letztes Jahr eingesammelt ;-) ).
Attila ist gut mitgekommen,
die Orangina hat gewirkt!
Wir liegen gut im Zeitplan und so fahren wir recht
flott über den Valberg, wieder die D 28 runter nach Guillaumes und dann weiter
Richtung Cayolle bis Saint-Martin-d’Entraunes, die Strecke hatten wir in der
Früh schon anders herum.
Dort liegt das Hôtel de la Vallière in dem ich schon
letztes Jahr untergekommen bin.
Die Wirtin kennt mich nicht mehr, zieht aber erstaunt
die Augenbraune hoch als ich die Preise für Übernachtung und Frühstück schon
kennen. Mein frisch erworbenes Französisch reicht nicht ganz aus um ihr die
Sache zu erklären, egal, beim nächsten Mal.
Wir bekommen ein schönes
Zweibettzimmer, natürlich im obersten Stockwerk, die Moppeds kommen in die
Garage.
Hübsch gemacht, dann runter zum Abendessen.
Abendmenu:
Salat mit gegrilltem Ziegenkäse als Vorspeise, dazu
ein Bier.
Zwei Sorten
stehen zur Auswahl, wir nehmen das aus der Flasche, „Pietra“ und werden nicht
enttäuscht, schmeckt lecker nur ist zu wenig…
Als Hauptgericht dann Ravioli
mit irgendeinem Käse gefüllt und Tomatensoße, auch lecker, dazu reichlich Wasser
und später teilen wir uns noch nen halben Liter Roten, Kaffee zum Dessert.
Ab ins Bett.
378 anstrengende km.
Motorrad, Tag 3:
Gut geschlafen, Frühstück
gibt’s um 8, Weißbrot, Croissants, Marmelade, sehr guter Kaffee, reichlich.
Umgezogen, aufgepackt, gezahlt, gegen 9 losgekommen.
An diesem Tag mussten wir
wieder zurück nach Saint Jean d’Aulps, also war Strecke machen angesagt.
Ich hatte schon eine schöne Route über u.a. den Croix
de Fer ausgearbeitet, leider fehlte uns dazu die Zeit.
Wie üblich nach dem Frühstück
den Cayolle gefahren, Barcelonette, Col de Vars.
Der ist frei, also GAAAS!
Nachdem bisher alles recht
flott ging haben wir auch noch den Izoard nochmal mitgenommen, eigentlich
wollten wir ihn rechts liegen lassen und durchs Tal fahren.
GAAAS!
Briancon, ab Richtung
Lautaret.
Was
blitzdingst uns da entgegen? Ach ja, da stand der Blitzomat…aber wahrscheinlich
nur von vorne…
Col du Lautaret, hier machen wir Mittag und essen in
der gleichen Wirtschaft in der ich schon im letzten Jahr gegessen habe, wir
nehmen beide das Omlette La Forrestière, wie ich letztes Jahr. Kaffee und Wasser
dazu.
Weiter auf den Galibier, wir benutzen aus Zeitgründen
den Tunnel, dann runter nach Valloire, hier ist die Wochenendveranstaltung
vorbei und es geht recht flott durch.
Ab auf den Télégraphe, GAAAS!
Runter zu kann ich als erster
der Moppeds noch eine Dose überholen, Attila und die anderen aufgelaufenen
nicht, die müssen noch etwas warten.
Ich laß es kräftig laufen, kann aber nicht verhindern
daß mich ein Schweizer auf ner GS recht kräftig herbrennt. Hmmm.
Unten geht’s in Saint-Michelle
links auf die D 1006 Richtung Albertville, gut ausgebaute Bundesstraße, laufen
lassen. Manchmal denke ich ich bin in Italien, fast kpl. durchgezogener
Mittelstreifen. GRRR
Aber die meisten Dosen sind brav und fahren rechts ran und lassen überholen.
Zwei- oder dreimal ist für ein paar km
Radarüberwachung angekündigt.
Dank der tollen Beschilderung
oder der nicht mit meinen Infos übereinstimmenden Straßennamen verfranzen wir
uns bei Albertville und fahren für nen Kaffee und Kartenkontrolle raus.
Wir fahren dann über Albertville nach Ugine und dann
Richtung Faverges. Dort biegen wir nach Norden auf die D12 ab und fahren den Col
du Marais, ein kaum wahrnehmbarer Paß.
Über Thones geht’s nach
Saint-Jean-de-Sixt, von da nach Bonneville.
Die Straße ist recht eng und ausgerechnet hier faährt
vorne ein schweizer Reisebus mit Genfer Kennzeichen und hält den Verkehr
gewaltig auf, was macht das Arschloch hier?
Ab Bonneville dann der
Beschilderung nach nach Thonon, stellenweise zweispurig mit erlaubten 110.
Dort angekommen dichter Verkehr, wir kämpfen uns durch
den selbigen, packen zum Durchschlängeln unsere Südländergene aus und erreichen
den Hafen.
Photo.
Ab Richtung Saint Jean zur Unterkunft.
Wir finden den Weg natürlich nicht sofort aber die
Sonne steht schon wieder so tief daß man auf dem Schlauphon im Tankrucksack was
erkennt, also nach Navi gefahren.
Zwischendurch fällt ein X5 mit
Genfer Kennzeichen negativ auf, so aggressiv hab ich selten jemanden fahren
sehen. Alle Vorurteile bestätigt, schweizer Kennzeichen, dickes Auto…und
wahrscheinlich nix in der Hose / Bluse…Kurva!
Die Straße in die Berge rauf
ist ein Traum, es die gleiche, die wir schon mit dem Hänger gefahren haben.
Leider dieses Mal mit Dieselspur
Aber
da wo sie nicht ist heißt es wieder GAAAS!
Nach leider viel zu wenig
dieser erfrischenden Strecke sind wir wieder in der Pension angekommen, wir
begrüßen kurz die Wirtsleute, ziehen die naßgeschwitzten Klamotten aus, holen
Auto und Hänger vom Parkplatz und verladen schonmal die SV, für die Gladius
bleibt keine Zeit mehr.
Das Abendessen was wieder spitze und nach 2 Flaschen
Wein waren wir auch etwas betüdelt, dann noch help yourself at the bar….
Ab ins Bett.
446 flotte km.
Tag 5, Rückfahrt:
Tja, leider muß man auch mal
wieder heim…
Also,
aufgestanden, hübsch gemacht, Gladius in den Hänger und gefrühstückt.
Dann gezahlt und verabschiedet und den nächsten,
größeren Supermarkt wegen Mitbringseln für die Familien gestürmt, auch dort
vollgetankt.
10 Uhr.
Runter zum See und dann
alles so zurück wie wir gekommen sind.
Nur in der Schweiz machen wir anscheinend was falsch,
bei Tempomat 83 werden wir am laufenden Band sowohl von Gespannen als auch von
LKWs mit saftig Überschußgeschwindigkeit überholt, für beide gilt dort Tempo 80.
Die Sache zieht sich und mit einigen Staus sind wir
gegen 19.30 bei Attila und ich bin gegen 21 Uhr daheim.
Fazit:
Tolle Tour, leider wie immer zu wenig Zeit, Jahreszeit
und Wetter haben gepasst.
Beim nächsten Mal würde ich wieder in Saint Jean
logieren, von dort dann bis Briancon, versuchen früh anzukommen damit man von
der Stadt noch was sieht.
Dann am nächsten Tag nur die „kleine Runde“ Izoard,
Vars, Bonette, Couillole, Valberg, Cayolle (oder Col de Champs + Col d’Allos),
Vars, Izoard fahren.
Damit spart man sich die eher streßige Tour zu Meer und so heiß wie dort wird es
auch nicht.
Zurück dann
den Croix de Fer mitnehmen und das ein- oder andere am Wegesrand.
Oder einfach mehr Zeit bei der Regierung beantragen…
Die Franzosen sind
freundlich, erst recht wenn man ein paar Worte Französisch auspackt, die Mädels
hübsch und nett, Landschaft und Straßen toll, sollte man wirklich mal hinfahren.
Die PR 4 waren gut zu fahren,
sind noch einigermaßen rund und haben nicht allzuviel an Profiltiefe eingebüßt.
Sprit hat zwischen 1,489 und
1,814 pro Liter gekostet, echt krasse Unterschiede. Stellenweise gibt’s an den
Tanken auch nur E10 falls das einen stört (mich nicht). Am günstigsten tankt man
normalerweise an den Supermärkten (in unserem Fall Carrefour / Super U).
Dank Studium eines
Reiseführers vorher haben wir auch zum Essen immer eine „carafe d’eau“ bestellt,
also ein Kanne Wasser, das kost nix im Gegensatz zu Mineralwasser oder
Sprudelwasser; Ist eben einfaches Leitungswasser, tut’s auch.
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