Grigliata die rektificatore
oder: Die Elektrische Q.
https://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?f=6&t=112270&p=10249563&hilit=grigliata#p10249146
http://supertwin850.de/forum/index.php?thread/4614-grigliata-di-rektificatore/&postID=71134
Mopped: SV 650 S, Mai 2022
Ich war mal wieder
unterwegs.
Dieses Mal
nicht allein, sondern mit von der Partie war Kaleun auf einer R100 GS.
Die anderen Leute, die wir mitgenommen hätten, hatten
keine Zeit bzw. einer hat kurz vor Abfahrt Bescheid gegeben, daß er wegen Rücken
daheimbleibt. Schade.
Tag 1, Vatertag:
Es ist nicht warm, nicht kalt so daß ich das Futter
aus der Jacke nehme und einen dünnen Pulli aus dem Schrank krame, genau richtig.
Wir hatten als Treffpunkt
eine Tankstelle an der B15 zwischen Rosenheim und Wasserburg ausgemacht, die
liegt für beide gut zu erreichen und in der richtigen Richtung.
Kurz nach 9 rauscht die BMW
mit etwas Verspätung heran, eine Umleitung hat Kaleun aufgehalten.
Auf geht’s!
Über Bad Aibling und
Irschenberg geht’s nach Miesbach.
Trotz Feiertag und gutem Wetter nicht allzuviel
Verkehr.
Bis auf den
Trottel des Tages, ein Quad das mit Tacho 60 an Miesbach vorbei den Verkehr
aufhält.
Wir beschließen am Tegernsee entlang zu fahren.
Da ist zwar auch immer viel Verkehr, schlimmer als
Tölz kann‘s aber um die Uhrzeit auch nicht sein.
Viel Verkehr am See entlang, viele Radfahrer.
Als ich gerade im dichten
Verkehr hinter einem Mofa mit Anhänger her zuckle überholt ein Eingeborener auf
einem Sportler und macht dann einen Wheelie; Zum Glück ist mein Schwanz lang
genug, so daß ich sowas nicht machen muß.
Achenpass.
Vor uns ein Mopped mit Sozia, fährt recht brauchbar.
Dann laufen wir auf 2 dick aufgepackte Varaderos auf
die kurz darauf aus ihrem Winterschlaf erwachen und Gas geben.
An der Mautstelle der Straße Vorderriss – Wallgau
überholen wir sie weil sie anscheinend kein Kleingeld zum Zahlen finden. kurz
darauf ziehen sie auf der Mautstraße an uns vorbei.
Egal, da wir beiden dieses
Jahr noch fast nichts gefahren sind haben wir beschlossen es gemütlich angehen
zu lassen.
Kaleun muß tanken, er hat sich wohl etwas
verkalkuliert, also füllt er kurz vor der österreichischen Grenze nochmal ein
paar Liter teuren deutschen Sprit in seinen Tank.
Zirler Berg runter, wie
üblich stinks es nach Bremse und wie üblich zum Glück nicht von uns. Als wir an
einem geparkten Wohnmobil vorbei kommen ist der Geruch auf einmal weg.
Unter über den Inn, die Tanke
ist wie zu erwarten war völlig überlaufen, also fahren wir weiter Richtung
Axams. Dort tanken wir voll und fahren von dort auf die Brenner Bundestraße.
Die hat rel. wenig Verkehr,
so daß man’s locker laufen lassen kann.
Je weiter wir nach oben kommen desto dichter wird der
Verkehr.
Viele Moppeds,
aber noch viel mehr Dosen.
Ab Gries dann zähfließend bis Stau.
Wir schlängeln uns mit zig anderen Moppds am Stau
vorbei.
Die Radlfahrer,
die das genauso machen, nerven.
Der Stau geht auf der Ital. Seite weiter bis kurz vor
Sterzing, dort ist eine Baustelle.
Mittlerweile ist es ganz schön warm.
Im Sterzing biegen wir Richtung Penser Joch /
Jaufenpass ab, gleich rechts kommt Kristis Bar, also rausgefahren, Kaffee,
Wasser.
Wie sollen wir
weiter fahren?
Ich hätte
Lust aufs Penser Joch und so fahren wir das.
Als ich an den 5 Dosen im Einstieg vorbei bin gebe
ich, end – lich ! an diesem Tag, GAAAS!
Leider ist der Spaß viel zu schnell vorbei und wir
sind oben.
Sehr viele
Moppeds, mit Anfang 50 senken wir den Altersschnitt aber…
Gemütlich runter rollen
lassen, wir wollten es ja langsam angehen lassen.
Die in Italien vorgeschlagene Maximalgeschwindigkeit
überschreiten wir eher selten, ein komisches Gefühl.
Zum Dank werden wir von 4 Moppeds überholt. Bleibt der
Rest oben auf dem Pass, fahren die alle die andere Seite runter oder sind die
noch langsamer als wir?
Am Ortseingang Bozen übersehe ich den Abzweig Richtung
Jenesien (den kurz vorher abzweigenden Rafensteier Weg, die alte Straße, sehe
ich natürlich sofort…), so daß wir ein Stück rein fahren und dann umdrehen.
Rauf nach Jenesien!
Die Strecke bin ich vor ein paar Jahren schonmal
gefahren, die rentiert sich.
Es gibt ein paar Korkenzieherstücke mit Windungen, die
im Tunnel liegen.
Oben
dann weiter auf die andere Seite des Buckels Richtung Mölten, eine teilw. nur
einspurige Straße, fast kein Verkehr, toll zu fahren.
Von Mölten aus runter nach Terlan, die Strecke sieht
aus, als möchte sie man mal mit viel GAAAS nach oben fahren.
Im Tal unten dann viel
Verkehr und es ist heiß!
So schnell es geht fliehen wir über Prissian auf die
Nordrampe vom Gampenjoch.
Vor uns ein Trottel, der sich mit einem großen
Wohnmobil durch die engen Gassen nach ober quält. Muß man sich das echt mit so
einem Eimer antun?
Der Zufahrt auf die Gampenjochstraße gegenüber gibt’s
eine Tanke mit Bar, wir kehren ein, Kaffee und Wasser.
Wenn ich es richtig sehe
fährt eine TRX mit deutschem Kennzeichen Richtung Süden vorbei.
Wie geht’s weiter? Es ist
mittlerweile 5 Uhr nachmittags.
Ein Stück nach Süden wollen wir noch.
Ich hatte eigentlich eine Strecke durchs Ultental
ausgearbeitet, aufgrund der Uhrzeit beschließen wir das am Rückweg zu fahren.
Ich buche per App eine Unterkunft.
Also ab aufs Gampenjoch, an
der Baustellenampel setzten wir uns vor 2 Dosen, den Vorteil daraus muß ich aber
gleich wieder abgeben, weil ich vergessen habe nach der Pause den Straps für die
Airbagjacke anzustecken. Ich fahren kurz rechts ran, stecke an, schon sind die
Dosen vorbei. GRRR!
Aber zu Glück sind das Einheimische und keine
Touristen, die fahren verdammt flott, wir hängen uns dran, GAAAS!
Ich habe googlemaps mit
laufen um den Weg zur Unterkunft zu finden, man sollte aber bei sowas die autom.
Bildschirmdreherei ausschalten, sonst steht der Bildschirm Kopf…
Wir finden das Agritur i
colori bei San Zeno und dürfen die Moppeds unters Vordach stellen.
Neues oder neu gemachtes Haus, alles sauber, gepflegt,
der Besitzer spricht ein bisschen deutsch, ich erwecke mein Restitalienisch und
so klappt die Verständigung recht gut.
Zum Essen geht’s 15 min zu Fuß ins Dorf runter.
Sehr gut gegessen, Spinatgnocchi / Speckknödel als
ersten Gang, dann geschmorte Schweinebacke mit Polenta, eine Flasche Wein dazu,
sehr gut!
Mein
Stolperitalienisch kommt bei der sehr süßen Bedienung gut an J !
Zum Ausklang des Abends noch 2 Bier zum
Mitnehmen…hoppla Craftbier aus der Gegend….aber bei dem Preis des Abendessens
sind 5 Euro / 0,33 L schon egal.
Mit Zigarillo und Bier noch auf die Steinmauer vor der
Pension gesetzt und die Gegend angesehen, dem Vogelgezwitscher gelauscht und wie
die zwei Alten der Muppets Show alles kommentiert was noch so vor sich ging.
Ab ins Bett.
409 km, Tagesempfehlung: Die
Strecke von Jenesien nach Mölten.
Tag 2:
Am nächsten Morgen Frühstück, Bestellung auf einem
Zettel zum Ankreuzen, kein Buffet wegen Corona?
Egal, Frühstück war gut.
Ich hatte im Vorfeld ein paar
Sachen ausgearbeitet, die wir hätten fahren können, ich entscheide mich für den
Monte Baldo, das ist der Buckel zwischen Gardasee und Etsch.
Da oben gibt es einen Höhenstraße die ich fahren
möchte.
Um dort hin zu kommen fahren wir über Cles, Tuenno,
Denno ins Tal.
Aufgrund
der grandiosen Italienischen Verkehrsführung und weil dieser Teil der Strecke
eher improvisiert ist landen wir auf der SP235 Richtung Mezzolombardo anstatt
auf der SP64 Richtung Andalo / Molvenosee.
Die Gegend hier unten ist sicher recht schön, wir
sehen allerdings nichts davon im Tunnel nach Mezzolombardo. Umgedreht, Tunnel
nochmal gefahren…GRRR!
Auf die richtige Strecke geht’s, wenn man Richtung Fai
della Paganella fährt.
Bis auf die Betonmischer, die vorne fahren, ist die Straße grandios und hätte
unter anderen Umständen die Tagesempfehlung verdient gehabt.
Ich komme an den Hindernissen vorbei und: GAAAS!
Am Molvenosee bleiben wir
kurz stehen und sehen den örtlichen Karabinern beim Kontrollieren zu.
Villa Banale – Sarche – Arco.
Mittlerweile ist es recht warm und der Verkehr wird dichter. Nago, Kolonne, viel
Gegenverkehr, Schleichfahrt, Torbole, dann Richtung Süden.
Am Gardasee entlang viel Verkehr, wenn auch nicht
soviel wie befürchtet, es ist heiß!
Tankstopp in Malcesine, Kaleun schimpft mich, weil ich
nicht für Photos stehen geblieben bin.
Es ist heiß!
Denkt sich auch die BMW und schwitzt.
Und zwar Öl im Bereich der
Schwingenlagerung / der Kardanmanschette, riecht nach Getriebeöl. Leck finden
wir keines, also tamponieren, beobachten und weiter.
In Assenza geht’s dann links
den Berg rauf.
Aber nicht sofort. Die Via del Dosso, die ich als
Einstiegspunkt auserkoren hatte, ist von unten her gesperrt. Also zurück, am
Ortseingang ist eine Art Kreisel, da geht‘s den Berg rauf, Richtung „Punta
Veleno“ (Punta
Veleno (1143 m) (quaeldich.de))
In Castello übersehe ich ein Schild und wir landen
wieder unten am See. Toll.
Also nochmal rauf, dieses Mal habe ich maps auf dem
Tamagochi mit laufen, ich sehe zwar nichts aber habe es ganz laut gestellt so
daß ich es auch beim Fahren höre.
Jetzt geht’s 20 Kehren einspurigen Feldweg zur Punta
Veleno rauf, die Straße wurde mal geteert und der Belag ist noch brauchbar und
hat nicht allzuviele fehlende Stellen.
Alles 1. / 2. Gang, in Rechtskehren muß man blind rein
fahren, zum Glück kaum Verkehr bis auf den obligatorischen deutschen Touristen,
der auch mal da oben mit seiner Dose den Weg versperren will.
Zwischendurch ein Straßenarbeiter der Dreck / Steine
von der Straße fegt,,,
Oben angekommen finden wir einen Picknickplatz und 2
Moppeds aus den Nachbarlandkreisen.
Kurze Pause, erst kommen 3 Moppeds hoch, dann eine
richtig dicke Harley.
Ich steh zwar nicht auf den Schrott, aber das Teil da rauf zu wuchten verdient
Respekt!
Es stinkt nach Sprit, ausnahmsweise nicht von der BMW
sondern von der SV.
Muß
ich mir Sorgen machen? Oder hab ich beim Tanken nur gekleckert?
Zum Glück eher letzteres.
Kaleun vermeldet, daß seine
Ladekontrollleuchte ab und zu Meldung macht, geht erst bei höheren Drehzahlen
aus.
Das Problem bestand
teilw. schon daheim, bei der Überprüfung ein paar Tage vor Abfahrt habe ich
lockere Batteriepole gefunden, nach nachziehen war es bis Abfahrt weg.
Prada, Lumini, Caprino
Veronese, der südlichste Teil der Reise.
Die Straßen sind mittlerweile breiter und sehr gut zu
fahren. Viele Moppeds, zur Hälfte Einheimische, der Rest deutsch /
österreichisch. Viele neumodische GS und Stelzenmoppds, der Rest Sportler /
Chopper. Mit unseren alten Kisten sind wir eher alleine.
Immer mal wieder überhole ich
Dosen, einmal werden wir von ner Gruppe aus Bregenz überholt, mich packt kurz
das Jagdfieber, falle dann aber ich die gemütliche Gangart zurück.
Irgendwann warte ich ewig auf Kaleun, ich will schon
umdrehen, dann kommt er.
Mopped ausgegangen und nicht mehr per Anlasser zu
starten, mit Umdrehen und anrollen lassen ging‘s dann wieder.
Was war los? Keine Ahnung, aber die Ladekontrolle
leuchtet mittlerweile mehr als sie aus ist…
Er fährt ohne Licht weiter.
Weiter über Novezza und
Frenten nach Besagno, dort in ne Bar, Kaffee und Wasser, Kriegsrat, es
mittlerweile fast 3 Uhr Nachmittag, heiß.
Die Lima lädt nicht mehr oder nicht genügend, ich
tippe auf die Kohlen.
Ein Freund von uns, den wir kontaktieren und der sich gut mit dem Mopped
auskennt, tippt auch darauf.
Also werden wir uns einen schattigen Parkplatz suchen
und nach dem Kohlen sehen.
Eigentlich gäbe es auf dem Monte Baldo noch mehr zu
fahren…
Kurz vor Mori ist links ein großer, schattiger
Parkplatz, raus.
Vorderen Deckel runter, Lima Inspektion.
Die Kohlen liegen noch auf, die Schleifringen sehen
nicht sehr gut aus.
Also
mal drüber gewischt. Der Kohlenhalter wackelt etwas, mit einem zurecht
geschnitzten Streichholz festgekeilt.
Recht viel mehr können wir nicht nachsehen ohne viel
mehr zu zerlegen.
Zwischendurch immer mal wieder probeweise Zündung eingeschaltet, auf einmal geht
die Ladekontrolle garnicht mehr…watt nu?
Also Tacho auseinander gebaut, Lämpchen
getauscht…bringt auch nix.
Zwischendurch den Hauptstecker vom Zündschloß aus
Versehen abgezogen, jetzt geht garnix mehr.
Die vorhandene Prüflampe sagt uns, daß Spannung an den
Kohlen ankommt.
An
meiner SV wäre noch ein Voltmeter verbaut, da komme ich aber ohne größere
Verrenkungen nicht ans Kabel (werd ich mal ändern…).
Tank runter, der Regler sieht
nicht verkohlt aus.
Was
mir von Anfang an nicht gefallen hat ist, daß auf den Kabeln zu den Kohlen
Tropfen von Lötzinn zu sehen sind, die da nicht hin gehören.
Darüber befindet sich die Diodenplatte, die sieht
nicht mehr schön aus, es sieht so aus, als ob da min. eine Diode ausgelötet
hätte.
Lt. Recherche in
div. BMW Foren ist das auch ein Schwachpunkt der 2V Boxer.
Auch im Schatten ist es recht
heiß, die Getränke gehen zu Ende und so buche ich uns um halb 6 eine Unterkunft
im Vecchia Mori, 500 m weiter.
Google findet nicht direkt hin so daß ich bei >30°C
kurz im vollen Gewande durch die Stadt laufe um es zu finden….waze leitet uns
dann richtig hin.
Angemeldet…wo ist denn der Zimmerschlüssel?
Wahrscheinlich mit dem Vormieter auf dem Weg nach
Deutschland, es dauert bis der Ersatzschlüssel gefunden ist, ich ertrinke
derweil fast im eigenen Schweiß.
Endlich, der Schlüssel ist da!
Natürlich liegt das Zimmer im 2 Stock, wie alle Zimmer
für Motorradfahrer, die Gepäck dabei haben.
Aber es ist schön, sauber und groß genug.
Raus aus den Klamotten und ab
unter die Dusche!
Kurze Hose, Polohemd, ab nach unten, dort ist die Bar
/ Pizzeria / das Ristorante zu dem unser Hotel gehört.
Unten treffen wir Sebastian, der ist mit der Afrika
Twin (neu) unterwegs, die wir schon im Hof gesehen haben. Wir setzen uns
zusammen an einen Tisch.
Ein paar Bier / eine sehr gute Pizza später haben wir
die Lösung: Wir holen im Baumarkt ein Ladegerät und ein Multimeter und fahren
von Ladestop zu Ladestop, so gewöhnt man sich schonmal an die Elektromobilität.
Ideen mit ADAC, abholen lassen mit Hänger etc. werden
ad acta gelegt, die 400(?) km heim wird’s gehen.
Das versichern auch per Netz kontaktierte
Schrauberkollegen.
Noch ein kurzer Spaziergang, ein Glas Rotwein in der
Bar im Hinterhof, ab aufs Zimmer.
Dummerweise geht das Fenster nach vorne raus Richtung
Pizzeria, dort ist bis spät in die Nacht Halli-Galli so daß wir schlecht
einschlafen.
236 km. Tagesempfehlung: Die Strecke vom Gardasee rauf
zur Punta Veleno.
Tag 3:
Nach dem Frühstück kommt noch ein Kumpel vom Wirt, ein
Schrauber, der kann uns auch nicht helfen, Ladegerät hat er auch keins. Egal.
Wir verabschieden uns von Sebastian und dem Wirt und
fahren 4 km zum nächsten Baumarkt, dort kaufen wir ein Ladegerät und ein
Multimeter.
12,18 V
zeigt die Zwiebel an. Da die BMW am Morgen gut angesprungen ist beschließen wir
daß das reicht und starten Richtung Norden, Rovereto, Trient, dort verpasse ich
wie immer den Abzweig Richtung Bozen auf der SS12 und wir fahren ein Stück
Richtung Nonstal bis ich merke daß etwas nicht stimmt. Umgedreht, weiter.
Am Ortseingang San Michele
entdecke ich rechts eine Tanke mir Bar, also raus!
Ich habe natürlich die teuerste Tanke in 50 km Umkreis
entdeckt, außerdem ist die Bar geschlossen. Toll…
Strom bekommen wir trotzdem, ich tanke
höflichkeitshalber 8,3 L voll und es finden sich sogar noch zwei gekühlte Fantas
in der geschlossenen Bar.
Während die Batterie lädt schrauben wir nochmal den
vorderen Deckel vom Motor ab und klemmen die Limakohlen ab, nicht daß da noch
Unsinn passiert oder unnötigerweise Strom verbraten wird.
An der Tanke geht’s lustig
zu, die Betreiberin trinkt das ein oder andere Bierchen (0,2er Forst), die
wechselnde Schar der Gäste trinkt kräftig mit.
Nach ca. 1h15 bauen wir die Batterie wieder ein,
angekommen sind wir mit 12,1 V, jetzt geht’s mit 12,9 V weiter.
Ach ja, zur Info: die
Batterie hat 30(!) Ah, sowas hat man früher auch in Kleinwägen eingebaut…
Weiter nach Norden, Ziel ist
Sterzing, die Bar vom Hinweg.
In den Tunnels macht Kaleun immer das Standlicht an um
gesehen zu werden, sonst fährt er ohne Licht. Nach 50 und nach 80 km messen wir
die Spannung nochmal aber es gibt nix auffälliges, wir kommen nach 113 km mit
12,05 V in Sterzing an.
Verkehr ok, ab Klausen etwas mehr. Dummerweise kommt jetzt ein kalter, böiger
Wind den Brenner unter, es wird ungemütlich auf dem Mopped.
An der Bar angekommen baut
Kaleun schonmal die Batterie aus, ich kläre das Anstecken…ich ernte erst
ungläubige Blicke, dann kann ich das Kabel drinnen anstecken und durch die
geöffnete Tür rausführen wo wie die Batterie platzieren.
Kaffe, Wasser, Bauerntoast…
Nach knapp 1,5 h geht’s
weiter, warm angezogen, den Brenner rauf, zum Glück wenig Verkehr.
Hinten runter. Um Innsbruck zu vermeiden fahren wir in
Matrei rechts runter über Mülbachl, Pfons, Patsch, Aldrans, Ampass bis zur
Karlskirche bei Volders, die Kirche sieht man von der Inntalautobahn aus, da
wollte ich schon immer mal hin, jetzt weiß ich wie ich sie finde.
Super Straße, klein, es geht keine 3 m geradeaus, kein
Verkehr, zwischendurch eine Schottereinlage wo die Straße erneuert wird.
Danke google!
Unten angekommen buche ich ein Hotel im Zillertal, wir
habe noch 23 km zu fahren.
Angekommen, es gibt eine Tiefgarage mit Steckdose.
Erst hat der Wirt etwas komisch geschaut und gemeint wir müssten uns recht nah
an die Wand stellen, als ich ihm dann erklärt habe, daß da nur die Batterie und
das Ladegerät hin müssen kein Problem.
Batterie raus, angesteckt, ab aufs Zimmer.
Stadtfein gemacht, nach
nebenan ins Wirtshaus, gut gegessen.
Zum Absacker noch in die Hotelbar, erste Halbzeit
CL-Finale geschaut, ab ins Bett.
243 km, Tagesempfehlung: Die Straße von Matrei zur
Karlskirche.
Tag 4:
Um 8 aufgestanden, Blick aus dem Fenster, endlich
Regen!
Gefrühstückt, die
mittlerweile volle Batterie angeklemmt, warm angezogen.
Nachdem meine Hose nicht mehr dicht ist habe ich am
Tag vor der Abfahrt noch eine Regenhose gekauft, diese drübergezogen.
Ausgecheckt, vom Zillertal
ins Inntal, getankt.
Es
nieselt eigentlich nur und der Regen hört dann ab der deutschen Grenze auf.
Weiter nach Rosenheim, über
Oberaudorf, Flintsbach und Raubling, was für eine ätzende Scheißstrecke!
Sehr viel Verkehr, viele Touristen vom Kennzeichen
her, haben die Armleuchter übersehen, daß es nebendran eine Autobahn gibt? Oder
dachten die, sie wären noch in Österreich und wollten kein Pickerl kaufen?
Gottverdammte Idioten!
Wir sind natürlich selbst schuld, wir hätten ja anders
auch fahren können.
Alternativ hätte man schon ab Kiefersfelden über Bayrischzell / Sudelfeld fahren
können, oder auf der anderen Seite des Inns über Nußdorf / Rohrdorf. Oder etwas
weiter ausholen und über Sebi und Aschau / Chiemgau fahren.
Beim nächsten Mal wissen wir
Bescheid…Eigentlich wollten wir ja übers Timmelsjoch, Telfs, Leutasch raus
fahren, aber das wollte die BMW ja nicht…
Ab Rosenheim frei Strecke, GAAAS!
Wir besuchen noch einen
Freund bei Wasserburg auf einen Kaffee, dann heim, ich komme gegen 13.15 an.
156 km. Keine
Tagesempfehlung.
Insgesamt 1044 km.
Leider konnten wir nicht alles fahren was ich
vorbereitet hatte, eigentlich wollten wir weiter ins Suganatal und die Berge
südlich davon.
Aber
egal, wir haben entdeckt, daß das Nonstal auch schön ist; Bisher haben wir das
immer links (naja, eigentlich rechts) liegen lassen wenn wir vom Tonale kommend
die SS42 zum Mendelpass gefahren sind. Und die SS42 ist ätzend, viel Verkehr,
dauerhaft durchgezogene Linie…
Als Reparaturversuch hätten wir natürlich auch
probieren können die Diodenplatte nachzulöten.
Oder, verrückter: Meinen Ersatzregler einbauen, der
hat den Gleichrichter integriert. Dann müsste man aber wissen ab welcher
Spannung der die Phasen gegeneinander kurzschließt um die Spannung zu begrenzen.
Wenn die niedriger ist als die Spannung, die der BMW Regler möchte, dann gibts
Dauerkurzschluß und nen gegrillten Stator, der ist wahrscheinlich nicht dafür
ausgelegt.
Oder, um das
Grillen zu vermeiden, Kohlen abklemmen und auf den Restmagnetismus hoffen.
Oder den Rotor übers Blinkrelais und ne kleine
Glühbirne getaktet ansteuern….Lauter lustige Ideen.
Egal, trotzdem eine schöne
Tour, wir müssen einfach nochmal hinfahren um die ausgelassenen Strecken zu
fahren.
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