Doppelpass in die Hölle
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Mopped: SV 650 S, Juli 2023
Der Weg zur Hölle ist
gepflastert mit guten Vorsätzen...oder mit dem Wunsch besonders klug zu sein.
Oder: Wieder was gelernt,
manchmal wäre die Autobahn die bessere Alternative.
Im Juli war ich wieder mal
unterwegs, ich hatte einen fast abgefahrenen Hinterreifen, der musste zu Ende
gefahren werden bevor für die hoffentlich stattfindende Tour im September ein
neuer Reifen draufkommt. Die Kette hatte auch noch etwas Restlaufzeit.
Ziel: Irgendwo Richtung Süden,
je nach Verkehr; Die Ferien hatten ja vor ein paar Tagen in mehreren
Bundesländern begonnen, so daß ich erstmal sehen musste ob ich überhaupt
nennenswert nach Süden komme...
Um 4 klingelt der Wecker, um
4.55 starte ich von der Automatentanke bei uns im Ort.
An der nächsten Ortschaft vorbei könnte man über einen
Bauernhof fahren, da liegt aber immer Dreck auf der Straße. Da die SV kein Licht
hat, sondern nur eine trübe Funzel, möchte ich durch den Ort fahren, Sperre
wegen Bauarbeiten!
Da
aber so früh keiner arbeitet kann ich trotzdem durchfahren, Glück gehabt.
Weiter Richtung Wasserburg,
aufgrund der trüben Beleuchtung, der Uhrzeit und der schon hoch stehenden
Feldfrüchte fahre ich nicht allzu flott.
Bad Aibling, Miesbach,
Tegernsee, zum Glück ist um diese Uhrzeit noch nix los hier, nur ein paar Surfer
auf dem Wasser und Leute, die ihr Surfzeug gerade aus dem Wohnmobil holen.
Weiter Richtung Achenpass, es ist ganz schön kalt,
glücklicherweise habe ich am Vorabend noch das Futter in die Hose gezogen und 2
Pullis an.
Die Strecke
nervt etwas, dauernd Tempo 70 angeschrieben, am Ende dann wegen Bauarbeiten
Tempo 50.
Da bin ich
schonmal deutlich flotter gefahren…
Achenpass runter ins Inntal,
alles ist dunkel bewölkt...
Ich wollte die Route von der Karlskirche über Patsch
nach Matrei nehmen, also östlich der Brennerautobahn auf die alte Brennerstraße
fahren.
In Matrei wollte ich erstmal den Verkehr checken, wenn
dort eine Kolonne Richtung Süden unterwegs gewesen wäre dann wäre ich wieder
runter gefahren und wäre dann Richtung Kühtaijoch abgebogen.
Nachdem nix los war bin ich Richtung Süden weiter
gefahren.
Getankt hab ich natürlich erst auf der Brenner
Bundestraße für 1,699, neben dem Brenner hätte es noch 1,619 gekostet. GRRR!
Runter nach Sterzing, Penser
Joch.
Ich stell mich im
unteren Teil an wie der erste Mensch, oben raus gehts dann schon besser, also:
GAAAS!
Ich bin um 9 Uhr
oben; Bis hierher wenig Verkehr, ein paar Dosen und Radfahrer.
Runter zu lass ich‘s rel. zivil laufen.
Bozen. Ich hatte keine Lust
das Tamagochi einzuschalten, früher hab ich auch ohne Richtung Eppan gefunden.
Baustelle, Straßensperre....also doch eingeschaltet und an Eppan vorbei auf den
Mendelpass gefahren.
Hier scheint gerade die Tour den France 2.0 abzugehen.
Im Einstieg ein großer Pulk an Radfahrern, im weiteren Verlauf immer wieder
Grüppchen, leider auch im Gegenverkehr so daß ich das ein- oder andere Mal aufs
Überholen verzichten muß.
Ein paar Dosen sind auch unterwegs.
Ankunft oben 10.30 wie vom Tamagochi vorhergesagt.
Weiter über Fondo auf’s
Gampenjoch, unangenehmer Verkehr, Dosen und Moppedfahrer die ihre Schwanzlänge
beweisen müssen indem sie an jeder noch so unmöglichen Stelle überholen, die
flott gefahrene Dose vor mir (an der ich mangels Leistung nicht vorbei komme)
muß mehrmals beherzt bremsen, der Gegenverkehr auch.
Nachdem mich die Sache nervt
und ich eh Richtung Mölten möchte nehm ich den Ausstieg über Tisens, Prissian,
Nals ins Tal, das hat den Vorteil daß ich nicht so lange im heißen Tal fahren
muß. Gampenjoch zu Ende fahren bis hinter Lana und dann durch Tal nach Terlan
wäre länger gewesen und mittlerweile schwitze ich.
Richtung Mölten rauf kann man’s richtig fliegen
lassen, also GAAAS!
Dann weiter nach Jenesien.
Stellenweise sehr schmale Straße, vor mir ein
senseless unusefull vehicle mit Eingeborenen Nummer. Kann das gottverd… Arsc…och
nicht mal auf die Seite fahren und mich vorbei lassen? An vorbei pressen ist
nicht zu denken.
Früher hat man in Italien von hinten kommende,
schnelle Fahrzeuge einfach vorbei gelassen und fertig. Funktioniert in
Südfrankreich prächtig, sogar wenn man mit nem 18 Jahre alten Corolla von hinten
kommt (Erfahrung aus dem Familienurlaub Ende August)
Runter auf die Strecke zum
Penser Joch, nach einem kurzen freien Stück eine Kolonne mit zwei ÖPNV Bussen
vorne dran, wegen Gegenverkehr ist es schlecht zu überholen.
Ich muß eh tanken, also raus
gefahren, getankt. Jetzt ist die Straße frei, GAAAS!
Zum zweiten Mal an diesem Tag über die Passhöhe,
Sterzing.
Ab in die Bar,
ein Liter Mineral, ein doppelter Espresso ein Bauerntoast, lecker.
Beim Abräumen fragt die Bedienung ob ich noch einen
Kaffee möchte, ich sähe so müde aus….also noch einen zweiten doppelten
getrunken.
Brennerpass, rauf zu geht’s, man kann’s laufen lassen,
runter zu schlaf ich fast ein vor lauter Geschwindigkeitsbeschränkung und
Überholverbot. Mittlerweile steht hier nicht mehr an jeder Ecke ein Kieberer
aber richtig laufen lassen will ich’s trotzdem nicht.
Das war also der zweite
Doppelpass heute.
Jetzt hätte ich mir besser eine Vignette gekauft und
wäre auf der Inntalautobahn bis Rosenheim und dann heim gefahren, stattdessen
mache ich einen schweren Fehler.
Ich biege Richtung Axams ab,
von da will ich weiter, je nach Verkehr über den Zirler Berg oder Leutasch
Richtung Mittenwald.
Von der Brennerstraße bis Axams ist es scheiß heiß, es
gibt eine Umleitung und es hat viel Verkehr.
Ich tanke nochmal, fahre dann runter ins Inntal. Da
der Zirler Berg frei erscheint fahre ich dummerweise da rauf.
Kaum um ne Kurve gebogen steh ich schon am Ende einer
Kolonne, auf dem Mittelstreifen bemüht sich ein Straßenarbeiter eine frische
Ölspur mit Bindemittel zu entschärfen. GRRR!
Mittenwald, hier muß es doch
irgendwo nach Bad Scheiß Tölz gehen, keine Schilder…ich quäle mich durch die
Stadt anstatt auf der Bundestraße daran vorbei zu fahren. Am Ortsende realisiere
ich, daß ich einen Fenkdehler habe, Tölz liegt ja ein Tal weiter.
Nach Tölz geht’s entweder über
die Mautstraße Wallgau – Vorderriss oder durch die Jachenau (auch Maut). Nachdem
beide Straßen in den letzten Tagen wegen Überfüllung ab Nachmittag gesperrt
waren will ich das nicht fahren.
Geradeaus geht’s den Kesselberg runter, ich könnte
mich einfach in die Tempo 60 Kolonne einreihen und runter spülen lassen. Dann
entweder über Tölz oder Geretsried heim.
Ich bin besonders schlau und
denke mir ich könnte dem Verkehrschaos über die Autobahn Garmisch –
Wolfratshausen entfliehen.
Dumme Idee. Oder, genau diese Idee haben auch tausende
andere.
Ich lass mich vom Strom nach Garmisch tragen, dort
dann die Hölle.
Scheiß
viel Verkehr, kein Durchkommen, und gab es auf dem Weg zur Autobahn schon immer
drei Tunnel?
Baustellen
hat‘s auch.
Auf der Autobahn ist fast nix los, komisch.
Da ich letztens eine sehr kurze Scheibe montiert habe
steh ich voll im Wind und lass es bei 160 bleiben, flach machen hilft nicht
viel.
Wolfratshausen runter, auf dem Weg nach Sauerlach ein
Straßenstück durch den Wald mit langer Gerade auf Tempo 80 beschränkt wegen
Straßenschäden…im Landkreis Mühldorf ginge das Stück als frisch geteert und
fehlerfrei durch.
Am
Ende der Gerade natürlich, wer kann‘s erraten?
Die Kieberer mit Laser.
Angehalten wurde ich nicht, Post ist auch noch keine
da, also war ich wohl brav.
Sauerlach, getankt. Aying
Glonn, Grafing, Wasserburg, Schnaitsee, Engelsberg und nach Hause.
Ach ja, freie Straßen, GAAAS!
766 km, Zeit?
Das Abschlussbild vom Abendessen daheim ist von 18.53,
heimgekommen bin ich wahrscheinlich dann gegen 6 oder kurz danach, also brutto
13 – 14 h wovon ich mir sicher 2 - 3 hätte sparen können. Langweiliger wäre es
auch nicht gewesen, spätestens ab Kufstein gäbe es wieder interessante Wege nach
Hause.
Die Kette hat’s jetzt deutlich hinter sich, der HR
auch.
Spaß gemacht hat’s
auch, zumindest bis nach der Pause in Sterzing.
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