Bremstraining

Original:

https://www.900r.de/gpz-forum/showthread.php?t=13366

Mopped: GPz 900 R, Mai 2009

Den Vatertag haben wir zum Bremsentraining genutzt, und zwar hier: http://www.ms2.de/ 

Wir haben letztes Jahr dort schon das Schräglagentraining gemacht und es hat Spaß gemacht und fahrerisch was gebracht.

Teilnehmer:

SZR 660CBR 600, Bj.? (schon etwas älter)
ZZR 600, Bj. 1993FZ6N oder so,
irgend ne rel. neue Yamaha mit ABS, 34 PS
Ich: GPZ 900R, was sonst? (16“/18“, BT45, prog. Gabelfedern, Anti-Dive tot, ZZR 1100D Federbein)


Trainer: CBF 600 oder so, mit ABS
.

Los gings erstmal mit ner Stunde Theorie, welche Art Unfälle passieren, wie passieren sie, was kann man als Moppedfahrer zur Vermeidung tun, Schutzkleidung…Vorteile vom ABS…Warum es wichtig ist auf dem Mopped zu bleiben…
 Fazit: Bei ner Vollbremsung ist ABS durch nichts zu ersetzen, man bleibt auf dem Mopped und erhöht so seine Überlebenschance.

Dann gings ab auf die Teststrecke, eine Nebenstraße mit griffigem Asphalt und schon div. Bremsspuren.
 Erste Übung: Anfahrt mit Tacho 100, vom markierten Bremspunkt aus abschätzen wieviel m das am Straßenrand quer stehende Mopped des Trainers vom Bremspunkt hat.Die Schätzungen reichten von 20-50 m, soviel zum Thema schätzen aus der Fahrt raus…

Um den „Standbildeffekt“ zu demonstrieren die nächste Übung:Beim Trainer hinten drauf, Anfahrt mit Tempo 100, am Bremspunkt ne Vollbremsung; Bis zum Bremspunkt sollten wir hinten drauf sitzend die Augen auf dem Tacho lassen, am Bremspunkt dann nach vorne schauen, dort stand in 50m Entfernung vom Bremspunkt meine GPZ quer auf der Straße.
Sinn war zu zeigen daß sich in solchen Situationen das plötzlich auftauchende Hindernis wie ein Standbild ins Auge brennt und man nicht abschätzen kann obs mit ner Bremsung reicht oder nicht, man hat auch die ersten paar Meter den Eindruck daß es nie und nimmer klappt das Mopped rechtzeitig zum Stehen zu bringen.
Natürlich standen wir (je nach Sozius) nach 32-35m, teils mit richtig schönem Stoppie.
 Dann hat sich der Trainer das Mopped mit der schlechtesten Bremse ausgesucht, es hat etwas zwischen meiner GPZ und der SZR geschwankt und dann die GPZ genommen…. Damit hat er dann aus Tempo 100 ein paar Bremsungen vorgeführt, mal vorne, mal hinten, mal beide zusammen…Bestwert ca. 33-35 m.Das geht also mit ner Uraltbremse, etwas geraucht hats schon….. 

Dann durften wir ran, Anfahrt mit Tacho 100 (ich 105-110, weil der Tacho doch etwas vorgeht) und einfach bremsen, ohne Kunststücke oder Wert auf möglichst kurzen Bremsweg zu legen, ich bin bei ca. 60 m zu stehen gekommen.
 Dann das Ganze mit der Hinterbremse alleine, möglichst ohne Blockieren, wir haben alle so ca. 80-90 m mit etwas Blockieren geschafft, mehr geht auch nicht.

Weiter, jetzt nur mit vorne und jetzt mal richtig.
 Ich hab 2 oder 3 nervositätsbedingte 60er Werte hingelegt, dann war das Zittern weg und ich hab 3 oder 4 mal 35-37 m geschafft.(Vor 2 Wochen im Urlaub waren auch ein paar Fast-Vollbremsungen dabei, insofern war ich ja eigentlich in Übung).
Mit der Hinterbremse dazu war mein Bestwert nur noch bei 38m.

Besser oder gleich gut war nur die ABS Karre, nur gabs da nen Umfaller nach nem Stoppie, passiert ist aber nix.
Bestwerte:
SZR: 40m, egal ob beide Bremsen oder nur vorne.
CBR: 37m, nur vorne.
ZZR: 45m, beide Bremsen, wobei man dazu sagen muß daß min. eine der Scheiben vorne nen Schlag hat und die Karre nicht sauber bremst.
FZ6N: 33-35 m, egal ob beide Bremsen oder nur vorne, wenn man mit beiden bremst scheint die Karre stabiler zu bleiben.
GPZ: 35m, nur vorne. Ob ich dabei das Hinterrad in der Luft hatte weiß ich ehrlich gesagt nicht, wenn ja dann nicht weit.
 

Zum Vergleich durften wir das ABS Mopped des Trainers ausprobieren, ein paar Leute haben sich allerdings beim ersten mal nicht getraut richtig reinzulangen und so nur 50er Werte geschafft, beim voll reingreifen und draufsteigen lag dann jeder von uns bei 32-33 m, schüttelt zwar etwas aber ist gewaltig.

Dann eine Unfallsituation nachgestellt um aufzuzeigen wieviel Platz und damit Reaktionszeit man im Ernstfall hat, Schwerpunkt dabei auf Unfällen die auf „Hausstrecken“ oder gut bekannten Strecken passieren, sehr interessant.

Die aus der Fahrschule bekannte Ausweichübung (ehrlich gesagt, keine Ahnung ob ich das auch machen durfte, ist schon 20 Jahre her…)Anfahrt mit 50 kurz bremsen, ausweichen.Besser: Bei den geforderten Abständen Bremspunkt - Hindernis kann man auch ohne Probleme stehen bleiben und hat nicht das Risiko abzufliegen weil man vielleicht die Bremse beim Einlenken noch nicht ganz gelöst hat.

Bremsen im Dreck vorgeführt bekommen:Aus Tempo 50 mit ABS einen Meter mehr Bremsweg.

Tiere oder andere (kleine) Hindernisse:
Nix tun, drüberfahren, durchfahren (Reh), nicht bremsen!
So bleibt man fast immer auf dem Mopped sitzen und damit am Leben.

Übung dann: Anfahrt mit 100, dann über ein paar ineinander gesteckte, auf der Straße liegende Markierungskegel drüber, tut nix.Die Leute mit verkleidetem Mopped sind das mit dem Mopped des Trainers gefahren um die Verkleidung nicht kaputt zu machen.

Das ein oder andere hab ich jetzt sicher vergessen, auf alle Fälle hats gewaltig was gebracht, zum einen um abzuschätzen wieviel Platz man sich auf der Straße nehmen muß, zum anderen um einfach noch mal auf ner teilw. abgesperrten Strecke Vollbremsungen üben zu können.
 Alles in ruhiger, gemütlich Atmosphäre, mit Kaffe und Kuchen….nur etwas heiß wars, wir haben auf freiem Feld geübt.

Reiseberichte

Startseite