4 Tage Urlaub

Original: „4 Tage Urlaub“
http://supertwin850.de/forum/index.php?thread/881-4-tage-urlaub/&postID=9549

Mopped: TRX 850, September 2015


Ursprünglich wollte ich über Stilfser Joch - Gavia - Tonale oderStilfser - Foppa reinfahren, ich hab mir aber am Vorabend die webcam vom Stilfser angeschaut und beschlossen daß es mir da oben wahrscheinlich zu kalt sein wird....Straße frei, Puderzuckerschnee außenrum.

Also bin ich etwas anders gefahren:

Tag 1

Kurz vor 6 los, kalt.
Über die Dörfer zur B15, Wasserburg, Bad Aibling.
Nachdem ich vorwärts kommen wollte bin ich da kurz für knapp 10 km auf die A8 zum Irschenberg, von da weg nach Miesbach und am Tegernsee vorbei Richtung Achenpass.

Kalt. Rauhreif auf den Wiesen unter leichtem Nebel.Kalt.

Weiter zum Sylvensteinspeicher, dann Mautstraße Vorderriss-Wallgau. Ich bin zu langsam gewesen, da sitzt schon jemand zum Kassieren, wenn man früh genug dran ist kommt man auch so durch. Kalt.
Garmisch, Richtung Fernpass raus, weiter Richtung Reutte. Eigentlich wollte ich jetzt das Namlostal fahren, das wird schon irgendwo angeschrieben sein…ist es nicht.
In Berwang bin ich kurz rausgefahren weil ich mir nicht sicher war ob ich richtig bin, man kann ja in der Karte nachsehen…wenn man sie denn dabei hätte. Wie blöd kann man eigentlich sein?
Ach ja, kalt.

Egal, dann eben weiter, vielleicht kommt ja noch was. Reutte kam. Vollgetankt, nen Becher heißen Kaffee getrunken, war ja kalt, an der Tankstelle mal kurz in die ausliegenden Karten geschaut…ja, ich hätte in Berwang abfahren müssen.
Naja, also 10 km zurück, Berwang, Namlostal, Kurven schwingen…leider viel zu schnell vorbei.

Weiter übers Hahntennjoch, mittlerweile sind die Temperaturen auch angenehmer, ich war um 9.30 oben.
Imst, weiter Richtung Innsbruck um dann den Silzer Sattel aufs Kühtai rauf zu fahren, dummerweise ist die Straße da rauf gesperrt was man natürlich nicht vorher ankündigen kann….GRRRRRR!
10 km zurück, dann nach Ötz, dann auf Kühtai das seinem Namen alle Ehre macht mit vielen Kühen und deren Hinterlassenschaften auf der Straße.

Weiter über Axams und Mutters zur Brennerbundesstraße.
Dort viel Verkehr und ich fahre nach der Bibel weil zumindest früher dort alle 3 – 5 m ein Abkassierer stand, das prägt.
12.30, tanken in Steinach, a bisserl was futtern, weiter.
Oben Stau, das Scheißkaff da oben gehört zugeschissen, egal, mit dem Mopped kommt man schon vorbei.
Sterzing, Penser Joch, GAAAS! Unten in den Tunnels vor Bozen kilometerlanger Stau, Grund unbekannt, vielleicht einfach Blödheit. Ab durch die Mitte, am Stau vorbei geschlängelt, hätt ich gewartet wär der Tag vorbei gewesen, die Aktion hat aber sicher auch so ne halbe Stunde gekostet.

Sehr genervt und verschwitzt dann nach Jenesien abgebogen, Berg rauf, sehr schön, dann weiter nach Mölten, einspurige Straße, teilw. frisch geteert, kurvig, macht Spaß.
Kurz nach Mölten dann stehen geblieben, eine Kleinigkeit gegessen, div. Klamotten ausgezogen weils mittlerweile recht warm war.
Runter nach Terlan, dort dummerweise rechts abgebogen, ich hätt nach links sollen…egal, dann rüber nach Nals und die Weinstraße rauf, Andrian, St. Pauls….
Kurz hinter Eppan dann zum Mendelpass abgebogen, raufgefahren, in oberen Teil nieselt es etwas.
Über Sanzeno runter nach Mezzolombardo, keine schöne Strecke, scheiß viel Verkehr, durchgezogene Linien etc…vielleicht hätt ich auch nicht die Bundesstraße nehmen sollen….
Weiter ins Etschtal, mittlerweile nieselt es schon mehr.

In Lavis nochmal Karte geschaut, ja, ich bin richtig, hier geht’s ins Cembratal.
Also, durch den Feierabendverkehr gekämpft, ab ins Tal…anfangs noch Verkehr, dann ab und zu ein LKW. Normal breite Straße, brauchbarer Belag, kurvig, bergauf…GAAAS!
Zwischendurch zieh ich wieder einen Pulli an weil es kalt wird, es nieselt immer noch, Straße ist aber noch nicht naß.
ca. 35 km Tal rauf, dann auf der anderen Talseite wieder ca. 15 km runter, dann über Bedollo zum Passo Redebus. Jetzt regnets. Und es dämmert. Macht keinen Spaß. Der Paß an sich ist nix spektakuläres, von der Nordseite her ists auch nicht weit rauf.

Weiter, Palu del Fersina, ab da ne gut ausgebaute Straße bergab ins Suganatal.
Weiter nach Caldonazzo, ein bisschen nach dem gebuchten Hotel gesucht, angekommen.
Naß.

19.30
Lt. Tacho
707 km

Eingecheckt, (Kommentar vom Hotelmenschen: " Geduscht hast Du ja schon...") Tankrucksack, Helm, Handschuhe aufs Zimmer, Mopped umparken, ich steh direkt vor dem Restaurantfenster, Rest Gepäck vom Mopped holen, jetzt wird ich richtig naß weil es jetzt richtig regnet. GRRRRR!

Im Hotel gefuttert…naja, gerade in Italien hab ich schon deutlich besser gegessen.
Egal, heiße Dusche und ab ins Bett.

Tag 2

Ich sitz um 8 beim Frühstück, das Frühstück ist ordentlich, gerade für Italien, nur vom Kaffee sollte man die Finger lassen, aber das ist ja oft so in Ländern wo es normalerweise anständigen Kaffee gibt und in denen man dann versucht den Urlaubern irgendwas zum Frühstück vorzusetzen.

Um 9 geht’s los, kurz an der Hauptstraße vollgetankt und ab auf die Kaiserjägerstraße, oben dann Richtung Folgaria, man kommt über den Passo Sommo. In Folgaria dann etwas verfranzt und falsch gefahren…egal, über ein anderes Kaff hab ich dann wieder Richtung Passo Borcola gefunden. In der Ecke der Welt ist es fast eh egal was man fährt, kurvig und bucklig ist alles.
Passo Borcola, Passo Xomo, Pian delle Fugazze. Die Auffahrt zum Passo di Campogrosso ist gesperrt aber das wusste ich schon vorher.
Über Camposilvano parallel zum Pian runter und den Pass wieder rauf, weiter gefahren, dann Passo Xon nach Recoaro Terme.
Bisher supergeil, lauter kleine, einspurige Sträßchen und Pässe, kostet alles viel Zeit aber egal. Wofür braucht man mehr als 2 Gänge?

Weiter Richtung Valdagno, in Novale links weg über den Passo Zovo nach Schio, von da weiter über Chiuppano nach Asiago. Die Straße aus dem Tal rauf ist gut ausgebaut, man kanns richtig laufen lassen….GAAAS!
Weiter nach Enego, dort Mittag gemacht (14.30). Berg runter, falsch gefahren, langer Tunnel, in Arsie rausgekommen, wollt ich nicht so…Egal, dann eben von dort aus zum Lago di Corlo und in die Cismonschlucht. Man sollte Schilder wie „.. in x km geht’s nicht mehr weiter, Steinschlag…“ durchaus beachten sonst steht man wie ich vor 2 Betonklötzen mit denen die Straße abgesperrt ist. Zu Fuß oder mit dem Radl kommt man noch durch.
Also zurück, bergauf, die Straße hat ca. 2 m Breite, die Knicke (das sind keine Kehren mehr) muß man mit Volleinschlag und schleifender Kupplung in ersten nehmen.

Wieder am See vorbei, über die Landstraßen dann über Primolano nach Grigno.
Dort geht ein weiterer Leckerbissen des heutigen Tages los, die Auffahrt nach Castello Tesino und daran anschließend der Passo Brocon. Die Abfahrt nervt weils recht weit runter geht und mittlerweile schon alles weh tut. Passo Rolle, Predazzo, Cavalse, Molina, Passo Manghen.Da kann mans unten richtig laufen lassen, GAAAS!

Dann wird’s einspurig, auf dem Pass ist es kalt und neblig.

Weiter zum Hotel. 

https://goo.gl/maps/5Ti7MuZ433q https://goo.gl/maps/C9YZQsTtkov https://goo.gl/maps/roX4BBLd3g12

20.15
Lt. Tacho 470 km.
Gefuttert, ab ins Bett.

Tag 3

Heute lass ich mich vom Denzel Alpenstraßenführer Ostalpen fürs Motorrad (oder so ähnlich heißt das Buch) inspirieren.
Ich fahr über den Passo Sommo raus nach Rovereto, ärgeren mich da durch den Berufsverkehr und fahre die SS 12 noch ein Stück Richtung Süden.
In Sdruzzina geht’s links weg auf die SP211, Richtung Moni Lessini.

Das in diesen Urlaub absolut spektakulärste Straßenstück folgt nun.
Vom Etschtal rauf auf den Pass macht man über 1200 Höhenmeter auf ner größtenteils einspurigen, teilw. frisch geteerten, kurvigen Straße, im unteren Teil mit spektakulären Ausblicken übers Etschtal. Im oberen Teil geht’s durch den Wald und man kommt auf ner Hochebene raus, der höchste Punkt hier heißt Passo Fittanze della Sega.
Runter fahren möchte ich die Strecke nicht, das wäre mir zu anstrengend aber rauf ist sie der Hammer!

Oben am Pass dann ein Cafe und ein Wasser und es geht weiter über die Hochebene.
Die Straße an sich ist gut aber es liegt immer wieder Dreck rum so daß mans nicht richtig laufen lassen kann.
Weiter über Erbezzo quer durch nach San Pietro Mussolino, dabei verfahr ich mich ab und zu weil nix ausgeschildert ist und meine Karten nicht jedes Kaff verzeichnen.
Zwischendurch mal 10 km übelste Buckelpiste.
Zwischendurch ne recht gut Straße aus dem Tal kommend raufgefahren, Straße gut, Straße frei, GAAAS!

Hoppla, was ist das, ein Tempo 30 Schild am rechten Straßenrand auf dem Boden, daneben ein „Buckel“ Warnschild….Vollbremsung, Rumms! flieg ich über den Buckel.Passiert ist nix.

Über Altissimo rauf auf nen Pass, Name weiß ich nicht mehr, Buckelpiste, Valdagno.
Ich hab Hunger, auf dem Weg nach Recoaro bleib ich an ner Bar stehen und lassen mir von der Wirtin Nudel empfehlen, Soße mit Speck und Fleisch von irgendeinem Vogel, genauer weiß ichs nicht, so gut ist mein Italienisch nicht und das Deutsch der Wirtin auch nicht. Egal, war lecker.
In Recoaro könnte ich die möglicherweise noch nicht gesperrte Seite des Campogrosso fahren, lass es aber bleiben und fahre wieder über den Xon und Xomo nach Arsiero, von da nach Tonezza del Cimone, da kann mans auch richtig rauf laufen lassen.
Von dort dann über Valbona und Coe wieder auf den Sommopass. Die beiden Pässe sind zum Glück nicht ganz so eng und man kann stellenweise recht flott fahren.
Auf dem Sommo gibt’s nochmal einen Cafe und ein kleines Bier, ich hab nicht vor großartig weiter zu fahren.
(Wers genau wissen will: Ich muß kacken und hab keine Lust das mit Moppedklamotten in ein Loch im Boden zu tun...)

Kaiserjägerstraße wieder abwärts, ab zum Hotel….hoppla, da steht ein Haufen Moppeds.

16.30
Lt. Tacho 300 km.

Mopped abgestellt, geduscht, mal geschaut wer das so da ist. 4 Leute aus der Weilheimer Gegend, 3 BMWs, eine Fireblade 1000 RR (oder so, ich kenn mich da nicht so aus).
Wir haben uns einen lustigen Nachmittag auf der Terrasse des Hotels gemacht und sind dann ein paar 100 m am See entlang zum Pizza essen gegangen, war recht lustig.
Gegen 23 oder 23.30 etwas betüdelt ins Bett….

Tag 4

Ich komme früh los, um 8.20.
Ab nach Trento, dann SS 12 Richtung Brenner, einmal verfahren (bin ich zu blöd oder kann man auf die Straßenschilder nicht „Bolzano“ oder sowas drauf schreiben? Also lande ich in der Auffahrt zum Nonstal und fahre über Mezzolombardo wieder auf die SS12.
Bozen getankt, dank Umleitungen Richtung Sarntal durchgesucht, Sarntal.
Unten viel Verkehr, oben frei, GAAAS!

Ab ca. 2000 Höhenmetern ist es neblig (wolkig?) und nieselt, die restl. auffahrt zum Penserjoch hängt ich mich an ein anderes Mopped dran weil ich fast nix sehe.
Oben treff ich einen Insbrucker der gerade andersrum rauf gekommen ist und frag ihn nach dem Wetter, er meinte Richtung Tal geht dann wieder, am Jaufenpass siehts aber leider genauso aus, Sch…lecht, ich wollte eigentlich Jaufen und Timmelsjoch raus fahren, das hat aber keinen Sinn.
Also runter bis Sterzing, auf die SS 12 Richtung Brenner…..brutal viel Verkehr, 1000e Moppeds in beide Richtungen.
Bis Brennerbad geht’s einigermaßen flüssig, ab dann steht alles. Zumindest die Dosen, mit den Moppeds geht’s einfach vorbei. Passhöhe gehört wie immer zugeschissen.
Dann geht’s runter, der Verkehr entzerrt sich etwas.

Ich trinke zwischendurch nen Kaffee und nen Almdudler und fahre dann weiter über Mutters und Axams Richtung Zirl.
Zwischendurch überlege ich nochmal auf Kühtai zu fahren, lasse es dann aber bleiben weil ich nicht weiß wie ich dann weitermachen soll….Hahntennjoch und dann?
Bei dem Wetter und dem Verkehr ist sicher der Weg nach Garmisch verstopft, egal ob über den Plansee oder Namlostal / Fernpass. Also fahre ich den Zirler Berg rauf, zum Glück kann man mit dem Mopped an der Dosenkolonne vorbei fahren. Vorne fährt ein Arschloch mit nem Audi A 2, Tempo 40, alle Fenster offen und die Arschlöcher innendrinnen bestaunen die Berge.
Seefeld raus, tanken, Richtung Leutasch ne Umleitung. Man fährt zuerst Richtung Telfs richtig weit ins Tal runter, denn wieder nach Leutasch rauf. Gut ausgebaute Straße…GAAAS!

Leutasch, Mittenwald.
B 11 Richtung München, ein Fehler.
Optionen wären Mautstraße Wallgau-Vorderriss oder die Jachenau, nach dem was da an Urlauberhorden auf den Straßen ist aber ziemlich sicher beides gerammelt voll.
Ich nehme Option 3 und fahre zum Kesselberg wobei es ab Urfeld nur noch mit 20 – 40 km/h weiter geht, Kolonnenverkehr, als Gegenverkehr genauso…..GRRRRR! Das alles bis hinter Kochel.
Weiter Richtung Tölz, das gehört nach 8 Uhr Früh auch zugeschissen.
Blöd wie ich bin will ich die B13 Richtung Holzkirchen aus Tölz raus fahren und lasse die B11 vor Tölz Richtung München liegen, noch ein Fehler.
Von Bad Heilbrunn ab Stau bis Tölz rein (und wahrscheinlich durch), also in dichten Gegenverkehr ab durch die Mitte und weil ich nicht mehr kuppeln kann in Tölz links weg Richtung Wolfratshausen.
Puh, endlich freie Straßen.

Mit Hirn hätt ich mich in Garmisch auf die Bahn gesetzt, wäre Wolfratshausen raus und über die Dörfer heim gefahren.
Hirn hat man aber nicht immer…..

Dietramszell, Holzkirchen, Feldkirchen-Westerham, an Aibling und Großkaro vorbei auf die B15.
Bei Wasserburg noch nen Freund besucht, dann heim.

17.30
Lt. Tacho knapp 500 km, ich habs nicht mehr genau im Kopf.

Gesamt irgendwas zwischen 1900 und 2000 Km.

Fazit


Der Urlaub war seit langem mal wieder ein reiner Motorradurlaub mit Augenmerk auf Fahren, nicht auf Halli-Galli, Meer, Saufen etc.
Und das war gut so.
Das andere brauchts zwar auch ab und zu aber mit manchen meiner Freunde / Spezln kommt man vor lauter Kaffe & Kippchen mit Mühe und Not 400 km am Tag und ist dann auch kaputt.

Ich wollte eigentlich die 2000 km voll machen, so sinds etwas über 1900 geworden, das lag daran daß ich auf dem Heimweg auf Jaufen und Timmelsjoch verzichtet habe, wenn‘s da oben Nebel hat und ich nix sehe macht das keinen Spaß.
Bei weniger Verkehr hätt ich vielleicht nochmal Kühtai / Hahntenn mitgenommen. Oder wenn mir gleich die Alternative mit der Autobahn eingefallen wäre…
Aber ich war dann auch etwas geschlaucht... 

Reiseberichte

Startseite